Spatenstich zum größten Baugebiet in der VG Trier-Land

Erscheinungsdatum 16. Mai 2022 / Trierischer Volksfreund von Angelina Burch Redakteurin

100 Einfamilienhäuser und ein Rewe-Markt: In Welschbillig entsteht das größte Baugebiet der VG Trier-Land

Welschbillig Rund 500 neue Einwohner in Welschbillig: Auf 135.000 Quadratmetern Plangebiet entsteht Platz für Wohnraum und einen Lebensmittelmarkt. Warum dieses Projekt ein Meilenstein in der Verbandsgemeinde ist.

Ein Baugebiet in der Größenordnung hat es in der Verbandsgemeinde Trier-Land bisher nicht gegeben: Auf einem Plangebiet von 135.000 Quadratmetern entstehen in Welschbillig Ein- und Mehrfamilienhäuser, ein Lebensmittelmarkt und Flächen für die medizinische Versorgung. Hinter diesem Bauprojekt steht eine sechsköpfige Gruppe, die die Idee dazu vor drei Jahren hatte. Bei den ursprünglichen Plänen stand die Sicherung der Nahversorgung im Fokus – das Projekt ist über die Zeit immer weiter gewachsen.

Als vor etwa drei Jahren bekannt wurde, dass der innerörtliche Wasgau-Markt zum Ende des Jahres schließen wird, hat sich die Projektgruppe in einem unverbindlichen Gespräch zusammengefunden, erzählt der Projektentwickler der Gemeinde, Joachim Marbach. Gemeinsam überlegten sie, wie die Versorgung in Welschbillig auch weiterhin gesichert werden könnte. Ihr Ziel: bis zum Ende der Sommerferien die Zusage eines Nahversorgers bekommen. Um das zu erreichen standen Gespräche mit unterschiedlichen Markt-Betreibern auf dem Plan. Ein Vorteil, den die Gemeinde gegenüber anderen hat, ist, dass Welschbillig und Trierweiler künftig die Funktion von Grundzentren in der Region Trier haben. Dort soll der tägliche Bedarf der Menschen vor Ort abgedeckt werden. Auch Märkte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche können dort ansiedeln.

Die Projektgruppe stellte einige Faktoren für die Marktentwicklung zusammen: Die rund 2800 Einwohner vor Ort sowie das Einzugsgebiet, das bis über die Grenze der VG Trier-Land auch in die Verbandsgemeinden Speicher und Bitburger Land gehe, seien wichtig. Damit ein Nahversorger in Welschbillig ansiedelt, sei außerdem die Umgebung von Bedeutung. Die Rewe-Gruppe bestätigte die Ansiedlung, wenn die Gemeinde die baurechtlichen Vorgaben zur Errichtung eines Marktes mit Vollsortiment erfüllen und ein Konzept zur Kaufkraftsteigerung erarbeiten würde. Dazu gehört auch die zweiseitige Integration an die Ortslage, womit die Entwicklung eines Neubaugebietes erforderlich wurde.

So wurde die Planung um Platz für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Wohnen im Alter und Tourismus erweitert. Noch vor Ende der Sommerferien hat Rewe Mitte August 2019 zugesagt, in Welschbillig anzusiedeln. Auf rund 1500 Quadratmetern soll die Ware künftig angeboten werden. Aus der Idee der Projektgruppe ist das größte Baugebiet in der VG entstanden, die Quadratmeter verteilen sich so: 9.000 für den Rewe-Markt, 63.000 für Ein- und Mehrfamilienhäuser, 10.000 für Mehrfamilienhäuser mit Gewerbefläche und 15.000 für Verkehrsflächen. Weitere Flächen sollen für Grünflächen, Regenrückhaltung und einen Spielplatz genutzt werden.

Insgesamt sind 100 Grundstücke für Einfamilienhäuser vorgesehen. Davon seien bisher schon 85 Prozent seit Verkaufsstart im Dezember reserviert. Die Welschbilliger Bürger wurden bevorzugt und fast 40 Grundstücke seien von ihnen reserviert worden, sagt Marbach. Der Kaufpreis liege bei rund 210 Euro pro Quadratmeter erschlossenes Bauland. Für die Gemeinde sei das Projekt sehr wichtig, sagt Ortsbürgermeister Dieter Bretz: „Dort entsteht ein Einwohnerzuwachs von rund 500 Menschen.“

Auch die Ansiedlung von einer Apotheke oder Arztpraxis sei in dem neuen Gebiet möglich, sagt Marbach. Genauso wie die Erweiterung der Infrastruktur durch eine neue Bushaltestelle. „Der VRT hat zugesichert, dass Busse nach Trier und Bitburg das Neubaugebiet anfahren werden.“ Ebenfalls werde die Straße ausgebaut, um eine Verbindung zur Bundesstraße 422 zu schaffen.

Für die Verbandsgemeinde Trier-Land sei dieses Projekt in der Größenordnung ein Meilenstein für die Zukunft, sagt Bürgermeister Michael Holstein. „In der VG gibt es einen großen Bedarf für Grundstücke. Es ist wichtig, dass auch die Einheimischen Perspektiven für Wohnraum geboten bekommen.“

Damit das Projekt nur drei Jahre nach der Idee umgesetzt werden kann, sei auch die Unterstützung der VG Trier-Land, der Kreisverwaltung Trier-Saarburg und der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord ausschlaggebend gewesen, sagt Marbach. Für die Entwicklung und Erschließung ist die Eifel-Haus GmbH Trier zuständig.

Der erste Schritt in dem Baugebiet wurde mit dem Spatenstich gegangen. Bis September 2023 sollen die Erschließungsarbeiten beendet sein. Die Bauarbeiten des Rewe-Marktes könnten voraussichtlich im Januar des kommenden Jahres starten, die Eröffnung sei im Herbst geplant.